Mittwoch, 11. Februar 2009

Life of Pi

„Es ist entsetzlich, wenn man sich nicht richtig verabschieden kann. Ich bin ein Mensch, der an Formen glaubt, an die Harmonie des geordneten Lebens. Wo immer wir können, müssen wir den Dingen eine Gestalt geben, denn Gestalt bedeutet Sinn. [..]
Es ist wichtig im Leben, dass etwas anständig zu Ende gebracht wird. Nur dann kann man es loslassen. Sonst bleibt man mit Worten zurück, die man hätte sagen sollen, aber nie herausbekam, und das Herz ist schwer vor Unglück darüber. Dass uns dieser Abschied misslang, quält mich bis zum heutigen Tag.“

Piscine Molitor Patel / Seite 344


And I think to myself: jetzt weiß ich, warum mein Herz so schwer ist vor Unglück darüber; es ist dieser _Un_Sinn.

Montag, 9. Februar 2009

Filmreif

Wie oft schaut man sich Filme an, bei denen man die Taschentücher haufenweise neben der Couch türmt, weil die zwei Liebenden sich nicht kriegen. Und nicht, weil so eine Lappalie wie ein Krieg oder meinetwegen die versprochene Heirat mit einem Anderen im Weg steht. Nein, nichts dergleichen. Nein. Einfach nur weil die beiden Hauptfiguren schlicht und einfach zu blöd sind. Weil sie nicht mal ein offenes Gespräch führen können und lieber wegrennen. Oft ein Leben lang. Gut, wenn es ein sehr schnulziger Film ist, liegen sich die Beiden als 70-Jährige dann doch wieder in den Armen und alles ist gut.
Aber so ist das richtige Leben ja nicht, wir leben ja nicht in einer Hollywood-Produktion.

Manchmal türmen sich die Taschentücher auch neben meiner Couch. Manchmal fühlt sich das Leben eben doch an wie so ein Mist Film.

Samstag, 7. Februar 2009

Zusammenhang

Heute Nacht um 4.27 Uhr habe ich eine SMS bekommen. Ich mutmaße folgenden Kausalzusammenhang:

Kausalzusammenhang-Uhrzeit_sms

Freitag, 6. Februar 2009

Geschichten, die das Internet schrieb

Folgende Einweg-Konversation habe ich grade aus Gründen in den Tiefen meiner Skype-Historien gefunden. Hintergrund: ich und der damals gemochte Mann haben viel über Skype telefoniert und ich wollte mein Bluetooth Headset mit dem Laptop verbinden – es sollte nie gelingen. Ich konnte den Mann hören, er mich nicht, und so schrieb ich ihm immer die passenden Antworten auf seine Fragen. Folgendes „Gespräch“ entspann sich:

liegt am Headset
moment
ich höre dich
hm
was mach ich denn falsch
habe alles auf bluetooth geändert
ich höre dich ja immerhin
ich KANN das gar nicht stumm schalten
wüsste nicht wie
nee, hab ich nicht
nein
nein
nein
bluetooth wave
ist doch richtig oder?
beim telefonieren mit dem Handy klappt es ja
nein, ich probiere noch
was kann ich denn noch machen?
?????
hallo
was kann ich machen?
nein
ich will dass das jetzt geht
war teuer
ich höre dich perfekt
ja
alles an
und auf voll
ja
geht auch nicht
aber wieso in?
ich hör dich doch
output ist doch was ich sage oder nicht
ebent!
ist bei mir der output
menno!!!!
da war ich doch auch schon
wie denn?
ja
ist denn überhaupt Wiedergabe " Bluetooth wave" richtig?
überall?
es gibt noch realtek blabla
unter optionen
bei skype
audioeinstellungen
was klick ich da an bei mikrophon?
hardwaretest negativ
es IST die ganze Zeit in bluetooth wave
alles schon versucht
du hörst mich nicht
jaja
momentchen noch
vielleicht liegts ja doch am headset
ich hör dich super
das headset ist nicht auf stumm
menno
meins ist auch NEU
mennooooooooooooooooo
mennoooooooooooooooooooo
du bist der Mann
du musst das wissen ( <----- ! )
das headset ja
kann es am Adapter liegen?
nee, oder?
bluetooth adapter
genau
doch
aber daran liegt es nicht
habs grad probiert
stumm und wieder angeschaltet
nix tut sich

Mittwoch, 4. Februar 2009

Vom Lesen

Wenn ich lese, tue ich das oft in einer Art und Weise, die sich am Besten mit dem Wort konsumieren beschreiben lässt. Ich inhaliere Bücher sozusagen, sauge gierig jedes Wort auf, bekomme einen flüchtigen Rausch und…habe nach spätestens einem halben Jahr vergessen, was ich da eigentlich gelesen habe. In letzter Zeit kommt noch ein anderer Aspekt hinzu: neuerdings entwickele ich richtige Ungeduld mit Büchern. Sie kommen nicht in Fahrt, sind zu langatmig, kommen in einer Sprache daher, die mich reizt (und zwar nicht im positiven Sinne), schlicht: sie langweilen mich.

Selten aber gibt es auch Bücher, bei denen ich mich zwingen muss, sie nicht zu verschlingen, sie bewusst Wort für Wort wahr zu nehmen, weil sie soviel Wahres und Schönes enthalten, das mir sonst verloren ginge. Genau so eines lese ich im Moment. Und heute Morgen offenbarte mir Seite 69 dieses Buches dieselbe Faszination, die ich für dieses Buch hege, in sich selbst für andere Bücher und beschreibt meine Gefühle so präzise, dass ich vor Überraschung eine Weile erstarrte:

„Das ist was Eigenartiges bei einer bestimmten Art von Büchern“, sagt sie, soweit ich mich entsinne. „Ich fange an sie zu lesen, und sie kosten mich Mühe, und schon beim Lesen weiß ich, dass ich das nur einmal im Leben machen werde, dass ich dieses Buch, das ich mir Satz für Satz erobern muss und das mich mit großem Glück erfüllt, nie wieder von Anfang bis Ende lesen werde. […] Das sind Bücher, deren Schönheit für mich wahrscheinlich nicht im Ganzen liegt, sondern in einzelnen Sätzen. Ich möchte sie nie mehr missen, sie müssen um mich bleiben, auch wenn ich praktisch alle Sätze herausgeholt habe, die für mich von Bedeutung waren, als ich sie gelesen habe, und ich das Buch eigentlich nicht mehr brauche, um sie noch einmal lesen zu können und jedes Mal wieder beeindruckt zu sein von ihrem Humor, ihrer Schäre, ihrem Ton und dem Verstand, dem sie entsprungen sind.“

Aus: "Die Erbschaft" von Connie Palmen

Dienstag, 3. Februar 2009

Ent-Hüllt

Lang habe ich mich mit den Gedanken an dich gequält, war mir sicher, dass aus uns noch was werden kann. Über zwei Jahre habe ich gebraucht, dann konnte ich das ablegen. Wir wurden Freunde. Doch noch immer knisterte es bei Treffen und auch am Telefon. Es war wie ein Spiel. Das Verlangen wurde immer größer. Am Ende habe ich doch gewonnen. Was bleibt, ist eine Hülle. Als hätten wir uns gemeinsam gehäutet, herausgeschält aus dem was war.

Die Hülle habe ich weggefegt aus meinem Leben. Und die Gedanken an dich auch.

Montag, 2. Februar 2009

Zeit

Neuerdings habe ich viel Zeit. Sehr viel Zeit. Sehr, sehr viel Zeit. Das ist schön, denn ich kann mich endlich um mich kümmern.
Aber mit der Zeit kommen auch die Gedanken. Und die müssen raus.
Bald wieder hier.

Sonntag, 12. Oktober 2008

unaufgeräumt

Es tut nicht mehr so weh. Die Zeit heilt alle Wunden oder so. Manchmal überfällt mich die Traurigkeit doch noch ganz überraschend, so wie neulich und dann stehe ich da über den Abwasch gebeugt und schütte Tränen ins Spülwasser. Ich träume nicht mehr so viel von dir wie am Anfang. Auch das ist ein gutes Zeichen. Nur an so Sonntagmorgen fällt mir ab und zu auf, dass das Telefon nicht klingelt.

Meine Sicht auf die Situation ist tagesformabhängig. An einigen Tagen habe ich das Gefühl, dass die Entscheidung goldrichtig und seit Jahren überfällig war. An anderen hingegen halte ich mich/dich/uns für so dermaßen emotional impotent und einfach nur blöd, weil wir etwas so Schönes und Wertvolles nicht schätzen.

Und dann ist da noch diese eine chaotische, unaufgeräumte Ecke in meinem Herzen. Dort versteckt sich die Angst, dass es für dich nie so wertvoll und schön war wie für mich. Ich werde diese Ecke wohl niemals aufräumen können. Leider.

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